Viktoria Schnaderbeck im TV
Bukoba – Am Schluss lief Viktoria Schnaderbeck in den Abendnachrichten auf allen wichtigen Kanälen in Ostafrika. Da staunte die Kapitänin der österreichischen Nationalmannschaft und österreichische Fußballerin 2017 nicht schlecht. Viki saß gerade in einem Lokal über den Hügeln von Bukoba mit Blick auf den Victoriasee, als sie über den Bildschirm an der Wand flimmerte. Beim Zappen tauchte sie noch auf anderen Sendern im tansanischen Fernsehen auf.
FC Bayern Spielerin in Afrika bei Jambo Bukoba
Besser konnte der erste Besuch der FC Bayern Spielerin in Afrika bei Jambo Bukoba nicht ausklingen. Auch Clemens, Lameck und Cletus kamen neben einiger der Mädchen und Frauen, die an Vikis Fußball-Trainings teilgenommen hatten, zu Wort.
Die gemeinnützige Initiative Jambo Bukoba, ihre Arbeit und Visionen sind ein überregionaler Begriff in Ostafrika. Die Journalisten hatten schnell gearbeitet. Offensichtlich fanden sie das Thema interessant und aktuell. Erst wenige Stunden zuvor hatte die Steirerin nach einem Spiel der Mädchen geduldig Interviews gegeben und sogar Botschaften auf Suaheli verlesen.
“Super, dass wir in Tansania so einen prominenten Sendeplatz bekamen. Damit habe ich nicht gerechnet. Und online sind die Beiträge zudem zu sehen”, sagte sie, “Besser konnte es nicht laufen.”
Bemerkenswert: Wenn Viki von “Jambo Bukoba” spricht, sagt sie inzwischen “wir”.
Die Reise hat sich in jeder Hinsicht gelohnt, meinte sie bei ihrem Fazit auf der Heimreise beim Zwischenstopp in Entebbe, Uganda. “Ich bin nach Bukoba geflogen, um ein Gefühl für die Situation und die Aufgaben vor Ort zu bekommen. Das erfährst Du nicht über Videos und Bilder.”, erzählte sie. “Das hat super geklappt, ich habe einen ungeheuer tiefen Einblick bekommen. Ich war sogar dabei, als wir mit Dorfverantwortlichen, Eltern und Lehrern mögliche neue Projekte besprachen.” Ihr Motto: “Jetzt erst recht.”
Viktoria Schnaderbeck: Hilfe für Kinder in Tansania ist wichtig
Wie die Mädchen nach dem Training glücklich tanzten und in Dauerschleife “Viki, Viki” sangen, wird ewig im Gedächtnis bleiben. Auch den Besuch zuhause bei der 15-jährigen Liberata hätte ich als gewöhnlicher Tourist nie erlebt. Traurige Erlebnisse gehören in Afrika noch mehr zum Alltag als anderswo; auch hier haben sich Bilder eingebrannt. Beispielsweise der schüchterne Albino Junge in einer Inklusionsschule, der wegen einer Bauch-Operation fast gestorben wäre. Und dennoch besuchten ihn seinen Eltern nicht.
“Es gab viele Situationen, in denen einem richtig bewusst wird, wie wichtig es ist, den Kindern in Tansania zu helfen”, sagte Viki. Manche Kinder spielten beim Training nur mit einem Schuh – sie teilen sich ein Paar. Ein trauriges wie schönes Bild, zeigt es die ärmlichen Verhältnisse genauso wie Improvisationstalent, Willen und Gemeinschaftsgeist.
In ihrer letzten Nacht in Tansania feierte Viktoria Schnaderbeck ihren 27. Geburtstag. Auch das sagt viel aus über ihren Einsatz für “Jambo Bukoba”, nicht jeder würde Silvester und seinen Jubeltag für eine Projektreise opfern. Der Überraschungskuchen schmeckte ihr bestens – genauso wie “Senene”, gebratene Grashüpfer, die Spezialität in Bukoba. Viki ist in Tansania auf den Geschmack gekommen. Und, dass sie zum Geburtstag auf allen Kanälen lief, war das schönste Geschenk. Nicht nur für Viktoria Schnaderbeck, sondern für Frauenfußball in Ost-Afrika und für den gemeinnützigen Verein Jambo Bukoba.