Tansania hautnah erleben
mit Jambo Bukoba bei der Social Impact Gruppenreise
Ein Erfahrungsbericht von Sabine Schulte


Sabine Schulte hat im Januar 2020 an unserer Social Impact Gruppenreise teilgenommen. Wir haben mit ihr über ihre Erfahrung bei der Reise gesprochen.
Sabine, du hast selbst an einer Social Impact Gruppenreise mit Jambo Bukoba teilgenommen. Wann genau war das?
Ich war das erste Mal im Januar 2020 dabei. Seitdem war ich in 2021 und 2022 jeweils Teil der Projektreise mit Sarah Rizzato und Clemens Mulokozi (Anm. d. Red.: Teil der Geschäftsführung).
Wie bist du denn auf das Angebot der Social Impact Gruppenreise aufmerksam geworden und was hat dich dazu bewegt, an der Reise teilzunehmen?
Ich kenne Jambo Bukoba schon länger und bin mittlerweile nicht nur Mitglied, sondern unterstütze die Projekte auch als Fotografin. Daher lag es für mich auf der Hand, dass ich unbedingt irgendwann auch vor Ort in Tansania Fotos machen möchte.

©Lameck Kiula
War dies deine erste Reise nach Tansania oder warst du dort schon einmal zuvor oder in Afrika generell?
Ja, das war meine erste Reise nach Tansania. Ich war vor vielen Jahren schon mal im Senegal, aber seitdem nicht mehr auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs.
Was hat dich am meisten an dem Land Tansania beeindruckt und was bleibt am stärksten im Gedächtnis?
Die landschaftliche Vielfalt und Fülle – insbesondere in der Region um den Viktoriasee und die Offenheit und Gastfreundschaft der Menschen.
Welcher Punkt der Reise klang am interessantesten für dich, als du dich angemeldet hast?
Die Reise zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man einen Einblick in das Leben und die Projekte von Jambo Bukoba in Tansania bekommt, die kein „normaler“ Tourist so bekommen würde.
Warum hat genau das dich gereizt?
Es ist für mich viel interessanter, „echte“ Einblicke in ein Land, die Kultur zu bekommen und die Menschen auch wirklich kennenlernen zu können, als z.B. einen Standurlaub auf Zansibar zu machen.

©FLOW Photography, Sabine Schulte
Wie war die Anreise nach Bukoba für dich und aus was für einem Programm stellte sich die Social Impact Reise zusammen, als du teilgenommen hast?
Wir sind nach Dar Es Salaam geflogen und haben dort an zwei Tagen ein spannendes Vorprogramm erleben dürfen, das uns auch einen „alternativen“ Einblick in diese aufstrebende Stadt gegeben hat. Das waren alles Einblicke, die ich als normaler Tourist nicht gesehen hätte.
Wir hatten eine alternative Stadtführung, konnten eine Hebamme und Heilerin mit ihrem Kräutergarten besuchen und den besten tansanischen Kaffee in einem Hinterhof genießen.
Wir sind dann nach Bukoba weitergereist, wo uns ein spannendes und vielfältiges Programm erwartete, das von dem wunderbaren Team in Tansania begleitet wurde.
Wir haben nicht nur verschiedene Schulprojekte besucht, Termine mit lokalen Gemeinden und Regierungsvertreter*innen gehabt, sondern auch Ausflüge gemacht, wie z.B. zu einem Wasserfall. Entspannte Abende beim gemeinsamen Abendessen, wie z.B. am Viktoriasee, haben die Erfahrung wunderbar abgerundet.
Welcher der Programmpunkte war denn für dich persönlich am spannendsten und wieso?
Die Projektbesuche an den Schulen in den verschiedenen Regionen und hier vor allem der direkte Kontakt mit den Lehrer*innen und Schüler*innen.
Im direkten Kontakt und Austausch zu sein, ermöglicht es, wirklich einzutauchen in das lokale Leben und die Fragen, mit denen die Menschen beschäftigt sind.
Welches Erlebnis von der Social Impact Reise ist dir am meisten im Gedächtnis geblieben?
Der Besuch bei der Inklusionsschule war für mich besonders beeindruckend. Allein, dass ein ehemaliger Schüler dieser Schule (der im Rollstuhl sitzt) heute dort Lehrer ist und die Schüler dort mit viel Hingabe dabei unterstützt, ihre Träume zu verwirklichen, hat mich sehr berührt.
Das größte Highlight war in jedem Fall die „Bonanza“ – quasi die Bundesjugendspiele von Jambo Bukoba. Zu sehen, mit wieviel Hingabe und Einsatz und Freude die Kinder und die Lehrer*innen die Live Skill Games der Öffentlichkeit präsentieren – priceless! Was für ein großes Geschenk!

©FLOW Photography, Sabine Schulte
Ein großer Teil des Teilnehmerpreises (77%) fließt direkt in die Projekte vor Ort. So hilft man mit der Teilnahme an der Social Impact Reise selbst Kinder in Tansania stark für die Zukunft zu machen. Bemerkt man die Wertschöpfung in Bukoba durch die Projekte von Jambo Bukoba vor Ort?
Auf jeden Fall! Die Wertschöpfung ist in jedem Projekt nicht nur sicht- sondern auch spürbar.
Besonders in Erinnerung ist mir geblieben, dass sowohl die tansanische Sängerin Malaika als auch der tansanische Rapper Kala Jeremiah, die 2020 Teil der Projektreise waren, sich explizit für die Belange der Kinder einsetzen.
Malaika setzt sich insbesondere für die Mädchen ein und Kala dafür, dass jedes Kind die Möglichkeit haben sollte, sich ein Leben aufzubauen, von dem sie träumen. Die Begegnungen dieser beiden engagierten Musiker mit den Kindern in den Schulen war besonders berührend.
Und Wertschöpfung passiert ja nicht nur auf materieller Ebene, sondern ist vor allem auch eine Frage der inneren Haltung und Einstellung.
Wenn Jambo Bukoba dazu beitragen kann, dass die Kinder daran glauben, dass sie etwas erreichen können, was sie sich vorgenommen haben, dann ist das großartig und mehr Wertschöpfung als ein neues Klassenzimmer.
Wie hast du das Team von unserer Partnerorganisation Jambo for Development in Tansania erlebt? Und wie war es für dich die Menschen vor Ort kennenzulernen?
Das Team in Tansania begleitet ja die Projektreisen, was die Reise so besonders spannend macht, weil man immer jemanden an der Seite hat, der Fragen beantwortet, Kontakt herstellt (z.B. bei Sprachbarrieren) und Hintergrundwissen teilt.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist, dass jede/r einzelne im Team mit Herzblut und großem Engagement dabei ist. Tatsächlich ist das Team mit ein Grund, warum ich die Reise gerne wieder machen würde.
Würdest du also noch einmal an der Social Impact Reise teilnehmen?
Auf jeden Fall! Ich war ja seitdem schon zweimal wieder mit dabei und jede Reise ist auf’s Neue bereichernd – nicht zuletzt auch dadurch, dass ich weiß, dass ich damit einen sinnvollen Beitrag zu der Arbeit von Jambo Bukoba leisten kann.

©FLOW Photography, Sabine Schulte
Hast du irgendwelche Tipps oder Ratschläge für Interessierte, die überlegen, selbst an der Social Impact Reise teilzunehmen?
Die Menschen in Tansania sind offen und gastfreundlich. Die Kommunikation ist manchmal eine Herausforderung, da nicht alle Englisch sprechen.
Es ist hilfreich ein paar Ausdrücke und Redewendungen in Swahili zu lernen – das zaubert meist ein Lächeln in das Gesicht deines Gegenübers.
Ansonsten ist meine Empfehlung, offen und neugierig zu sein und sich nicht von den eigenen begrenzten Vorstellungen und/oder Klischees über Afrika leiten zu lassen.
Zum Schluss kann ich bloß sagen: Einfach machen!
Ich stehe gerne zur Verfügung, wenn jemand noch Fragen hat.
Vielen Dank für das spannende Interview, Sabine!
Falls diese Einblicke bei dir die Lust auf eine Social Impact Gruppenreise geweckt haben, findest du hier mehr Informationen zur Reise und zum Programm vor Ort in Tansania.
Geschrieben von: Sarah Häring im Gespräch mit Sabine Schulte