EIn Portrai einer Frau mit schwarz-rot geblümtem Shirt. Im HIntergrund eine BerglandschaftDies ist nun der dritte und letzte Teil unserer Serie “Was bleibt nach dem Spaß und den Spielen?”. Es soll jedoch keineswegs die letzte Auseinandersetzung mit diesem Thema sein. Das Fundament steht und wir sind bereit für mehr Feedback in Bezug auf die Wirksamkeit unseres Konzepts auf das Leben und die Zukunft der Kinder. In Teil 1 und Teil 2 berichteten wir darüber, wie die Kinder die Wirkung der Spiele mit etwas zeitlichem Abstand für ihr Leben bewerten. Teil 3 konzentriert sich voll und ganz auf deren Empfehlungen für Verbesserungen. Damit möchten wir nun ins neue Jahr starten. Vielen Dank an dieser Stelle an unseren Kollegen Kafedha in Tansania und die jungen Erwachsenen. Die Interviews lieferten uns einen aufschlussreichen Einblick in die Wirkungsweise unseres Konzeptes.

8 Verbesserungsvorschläge für Jambo Bukoba

  1. Die Kinder sollen mehr über die Verbindung zwischen den Spielen und dem richtigen Leben erfahren. Sie wünschen sich, dass wir mehr darauf eingehen, in welchen konkreten Situationen im Leben unsere Spiele für sie von großer Hilfe sein werden. Viele dachten, dass sie trainieren, um an einem Wettbewerb teilzunehmen.
  2. Es sollen Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, in denen nützliche Fähigkeiten für das Leben unterrichtet werden. Als Beispiele wurde Gartenarbeit, Putzen und der Schutz von Wasserquellen genannt. Eine Teilnehmerin wünschte sich eine Erweiterung des Spiele-Repertoires. Schüler*innen sollen auch im Debattieren gegeneinander antreten.
  3. Die Befragten möchten, dass die Lehrer*innen bei ihrer Tätigkeit für das Lehren der Spiele mehr begleitet werden. Die Intention dahinter ist, dass mehr darauf geachtet wird, ob die Spiele richtig ausgeführt werden. Sie wünschen sich eine intensivere Betreuung der Lehrer*innen damit diese ihnen wiederum die Spiele richtig beibringen können. Damit soll die Chance erhöht werden, bei einer Bonanza teilzunehmen und sogar zu gewinnen.
  4. Sie schlagen deshalb einen monatlichen Jourfix vor, in dem die Lehrer*innen gemeinsam mit Fachpersonal den Fortschritt der Life Skills Kurse besprechen. Dadurch sollen Erfolge besprochen werden, aber auch Hindernisse und Probleme.
  5. Die Veranstaltung von mehr Bonanzas ist dringend nötig damit die Schulen motivierter sind, die Life Skills Games umzusetzen.
  6. Für die zukünftigen Trainings sollten die Lehrer noch viel mehr für die Themen HIV/AIDS und Gleichberechtigung der Geschlechter sensibilisiert werden. Die Schüler*innen sollten zudem ein eigenes Handbuch erhalten. Auch hier sollten die Themen HIV/AIDS, Gleichberechtigung, Menstruationshygiene und WaSH angesprochen werden.
  7. Teilnehmer*innen, welche bei Veranstaltungen wie den Bonanzas, MHM (Menstrual Hygiene Management) oder Kurse zur Stärkung von Mädchen dabei waren, sollten in einer Datenbank gespeichert werden.
  8. Als weitere Ergänzung zum Programm schlugen die Teilnehmer*innen Kurse oder Aktivitäten vor, bei denen Ziele für die Zukunft im Vordergrund stehen. Sie haben gemerkt, dass viele Kinder keine Ziele verfolgen oder nicht wissen, wie sie diese Ziele erreichen können. Aus diesem Grund gibt es immer wieder Motivationsprobleme. Wenn die Kinder nicht wissen, wofür sie etwas machen und was der langfristige Nutzen ist, ist die Motivation entsprechend niedrig. Sie wünschen sich somit einen Kurs, wo den Kindern auch ihre Möglichkeiten aufgezeigt werden, was sie im Leben erreichen können.

Blick in die Zukunft

Wir sind unglaublich dankbar für das ehrliche Feedback der ehemaligen Teilnehmer*innen. Das entspricht ganz unserem Vorsatz, die Menschen vor Ort immer einzubeziehen und mit ihnen gemeinsam etwas zu entwickeln. Wir möchten niemanden etwas aufzwingen, womit er*sie nicht einverstanden ist. Die Interviews zeigten, dass sich unsere Bemühungen auszahlen.  Allein die Tatsache, dass diese jungen Erwachsenen sich ohne Scheu uns öffneten und kritische Anmerkungen machten, ist ein großer Beweis für unseren Erfolg. Dazu gehört eine große Portion Selbstbewusstsein. Wir werden die Erkenntnisse gründlich prüfen und schrittweise umsetzten. Eins steht jedoch schon fest: wir wollen wachsen. Darauf haben wir das gesamte letzte Jahr hingearbeitet und haben noch viel vor. Wir wollen noch mehr Kindern die Möglichkeit geben, die Spiele zu erlernen. Zudem wollen wir immer mehr Schulen die Chance geben, an den Bonanzas teilzunehmen. Lest hier, was wir dafür im letzten Jahr alles schon erreicht und für 2021 geplant haben.