Unser Team startet heute mit einem Lehrer-Workshop. Etwas Besonderes erleben wir bereits bei der Ankunft. Die Lehrer begrüßen uns herzlich und es ist offensichtlich, dass auch sie sich auf den gemeinsamen Tag freuen!

Aus jedem Distrikt der Region Kagera sind zwei Lehrer dabei. Eingeladen werden Lehrer, die an einem der Jambo Bukoba-Workshops teilgenommen hatten und das Konzept bereits erfolgreich in ihren Schulen umsetzen. Die ausgewählten Teilnehmer sollen zudem Multiplikatoren für weitere Lehrer sein. Im Idealfall können sie auch Eltern(-vertretungen) und Gemeinde dafür begeistern.

Wir laufen singend und hintereinander in Zweierreihen Richtung Sportplatz direkt am Victoriasee – das ist die erste Aufwärmübung bei 20 Grad im Schatten.

Wie Du sicher schon weißt, haben wir im Teacher´s Guide eine Sammlung von Jambo Bukoba-Spielen, die den Kindern unsere Themen Bildung, Gesundheit und Gleichberechtigung spielerisch näher bringen. Ein paar davon testen wir jetzt selbst. Das hilft, uns schnell und unkompliziert kennenzulernen.

Beim ersten Spiel stehen wir im Kreis und nennen nacheinander unsere Namen. Dieser Schritt ist noch nicht allzu kompliziert – aber jetzt wird´s spannend! Können wir uns noch an die Namen der Anderen erinnern? Eine Person wirft in der Mitte des Kreises einen Ball in die Luft und nennt einen Namen. Diese Person läuft sofort los, um den Ball zu fangen und wiederum einen anderen Namen zu rufen. Es wird viel gelacht, denn deutsche und tansanische Namen unterscheiden sich sehr – vor allem bei der Aussprache 😉

Der „Endless-Chair“ stellt uns vor eine lustige Herausforderung. Wir stehen eng im Kreis und „auf drei“ setzt sich jeder auf den Oberschenkel des Hintermanns. Es klappt!

Beim „Trust-Spiel“ finden wir uns in Zweiergruppen zusammen – eine Person aus Tansania und eine aus Deutschland.
Hier geht darum, dass die vordere Person so viel Vertrauen zum Hintermann aufbaut, um sich mit geschlossenen Augen nach hinten fallen zu lassen.

Nachdem das „Eis gebrochen“ ist, beginnt der theoretische Teil des Workshops. Es geht darum herauszufinden, welchen Herausforderungen die Lehrer an ihren Schulen entgegenblicken, was im letzten Jahr gut gelaufen ist und was wir zukünftig verbessern können.

Die Motivation jedes einzelnen Teilnehmers zeigt sich gleich während der ersten Diskussionsrunde. Die Lehrer haben viele gute Erfahrungen mit den Jambo Bukoba-Spielen gemacht – haben aber auch Ideen, wie unser Konzept noch nachhaltiger und breiter gestaltet werden kann. Der Wunsch nach einer noch tiefergehenden Ausbildung in Richtung HIV/Aids und Gesundheit grundsätzlich wird geäußert. Ein großer Prüfstein der Lehrer ist die teilweise mangelnde Unterstützung der Schulen und Gemeinden.

Die Diskussion gewinnt an Fahrt!
Mangelernährung spielt in ganz Afrika eine große Rolle. So auch hier in Kagera, wo jedes zweite Kind unterernährt ist. Das äußert sich in einer schlechteren körperlichen und geistigen Entwicklung. Daraus resultieren geringere Konzentrationsfähigkeit und Müdigkeit während des Unterrichts, was Lehrer täglich vor eine große Aufgabe stellt.

„Wie beeinflusst Jambo Bukoba meine Schule?“ Diese Frage beantworten die Lehrer nach dem gemeinsamen Mittagessen. Eine Einschätzung (von 0 – 100 Prozent) ergibt, dass der Einfluss auf die Lernumgebung in nahezu allen Fällen bei über 75 Prozent liegt. Einige Lehrer geben uns dafür konkrete Beispiele – Anstieg der Anwesenheitsquote, mehr Konzentration, mehr Wissen über HIV/Aids und bessere Kommunikation unter den Schülern.
Nächste Schritte und Verantwortlichkeiten werden besprochen und eine abschließende Zusammenfassung gibt nochmal einen guten Überblick über die heutigen Themen.

Als „special guest“ begrüßen wir Peris von Ashoka. Sie stellt uns das Programm „Change Maker“ vor. Schulen, die in einem umfangreichen Auswahlprozess ausgewählt werden, erhalten spezielle Unterstützung, um Schülern mit besonderen und nachhaltigen Ideen eine Chance zu geben diese umzusetzen. Diese Initiative ist für Schulen weltweit vorgesehen und gibt Kindern eine großartige Chance die Zukunft ihres Landes mitzugestalten.

Um den Tag auch sportlich abzuschließen gibt es ein kleines Fußball-Match.

Unser Tag war sehr produktiv und intensiv, so dass wir abends alle geschafft ins Bett fallen und uns auf den nächsten Tag freuen. Dann kommen alle beteiligten, wichtigen Parteien zusammen. Darunter fallen Regierungsvertreter aus den Distrikten, Lehrer und sogar der „Ministerpräsident“ von Kagera.

Seid gespannt auf die Ergebnisse!

Klicke auf die graue Box für die Ergebnisse. Kennst Du die Antworten?
Welche Vorbildung muss eine Person in Tansania haben, um Lehrer werden zu können?
Gibt es in Tansania auch das System, dass ein Lehrer für eine Klasse verantwortlich ist?” Jeder Lehrer hat die Primary School und Secondary School besucht. Danach folgt ein Studium (meist in einer großen Stadt, weg von der gewohnten Umgebung und Familie)

In Tansania gibt es keine Klassenlehrer, die die Verantwortung für eine Klasse übernehmen.”  Erfahre mehr von unserer Reise!

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11.000 km, 30 Stunden, 18 Gepäckstücke, 11 Personen