Zu Beginn des Jahres stellten wir uns die Fragen: “Wo wollen wir hin? Wie soll die Zukunft von Jambo Bukoba aussehen? Was sind die nächsten Schritte? Möchten wir uns vergrößern?”.
Im Gespräch mit dem Team sowie Expert*innen und Coaches sind wir diesen Fragen auf den Grund gegangen, um neue Vorhaben durchdacht anzugehen. Es ist riskant und erfordert sehr viel Mut, aber eins steht auf jeden Fall fest: Wir möchten uns vergrößern und die Organisation professionalisieren, um in Tansania noch mehr bewegen zu können. Diese Entscheidung steht über allem, was wir seitdem als konkrete Ziele formulierten.
Ziel 1: Eine*n Business Manager*in engagieren
Mit Sarah Rizzato wurde dieses Ziel definitiv erreicht. Nach längerer Suche und mehreren Testläufen mit anderen Kandidaten und Kandidatinnen konnte die Stelle passend besetzt werden. Mit ihrer Hilfe konnte sich JB weiterentwickeln und Clemens hat nun mehr Zeit, sich neuen Projekten und vor allem Fundraising-Kontakten zu widmen. Gerade mit Aufkommen von Corona erforderte es viel Mut und Risikobereitschaft eine neue Stelle zu schaffen und zu halten. Der Schritt dahin hat sich jedoch mehr als ausgezahlt.
Ziel 2: Corona trotzen
Wirklich geplant war das nicht, aber gemeistert haben wir die Situation allemal. Wir haben neue Unterstützer*innen wie die Toni Garrn Foundation gewonnen. Gemeinsam mit ihnen und dem sehr populären und bekannten tansanischen Künstler Kala Jeremiah produzierten wir einen Song und ein Video, der den Umgang mit der Pandemie auf ansprechende Art und Weise kommunizierte. Gerade in einem Land wie Tansania, wo Wasser ein kostbares Gut ist, ist regelmäßiges Händewaschen kein Selbstverständnis. Der Song ging auf YouTube viral, wurde in Radios gespielt und erreichte somit das Ziel, viele Menschen und vor allem Kinder und Jugendliche über Corona und die notwendigen Gegenmaßnahmen zu informieren.
In der Not kamen uns bestehende Unterstützer*innen mit zusätzlichen Leistungen zur Hilfe. Hier sei besonders Karin Schneider zu nennen, die dieses Jahr mehrmals nennenswerte Summen spendete. Vielen Dank hierfür. Durch solche und weitere Taten ist es uns trotz Corona gelungen gestiegene Spendensummen zu verzeichnen. Größere Rückschläge wie das Verschieben der alljährlichen Gala oder das Pausieren von großen Projekten konnten mit vereinten Kräften nahezu ausgeglichen werden. Dies lag ebenfalls an dem wachsenden ehrenamtlichen Netzwerk professioneller Unterstützer*innen. Sie helfen JB voranzubringen. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle unsere Supporter*innen.
Ziel 3: Weiterentwicklung des JFD Boards
Nachdem Scholastica Kimaryo als Vorsitzende vom JFD Board zurückgetreten ist, waren wir froh darüber einen sehr guten Ersatz gefunden zu haben. Wir begrüßten Catherinerose Barretto, vormals Board Member, als neue Chairperson. Sie bringt einen wertvollen Erfahrungsschatz, ein weitreichendes Netzwerk und umfassendes Verständnis von JFD und den Zielen der Organisation mit.
Ziel 4: Weiterentwicklung des JFD Teams
Zu unserer großen Freude wächst und entwickelt sich das Team in Tansania immer weiter. Es werden nicht nur mehr Mitarbeiter eingestellt, die Kolleg*innen vor Ort in Tansania beschäftigen sich gleichzeitig intensiv mit der Weiterentwicklung ihrer eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen. So konnte das Team dieses Jahr erstmals große Fundraising-Erfolge feiern. Genauere Infos dazu findest du hier.
Im Zuge dessen werden immer bessere und professionellere Videos für Interessent*innen, Unterstützer*innen und Partner*innen erstellt. Erstmals wurde zudem ein eigener Finanzabschluss vorbereitet. Gemeinsam mit Meike Bettscheider, Coach von Clemens aus dem Ashoka-Netzwerk, erarbeiten sie neue Projekte, in denen sie ihre bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse einbringen.
Im Gespräch mit den Kolleg*innen wird klar, wie viel Leidenschaft und Enthusiasmus sie dabei empfinden, selbst unternehmerisch zu handeln und zu denken sowie sich Gedanken über die Zukunft und die Entwicklung ihrer Organisation zu machen. JFD wird damit immer selbstständiger und unabhängiger. Das ist uns unglaublich wichtig. Deswegen gibt es Unterstützung von Jens Abend, ebenfalls Coach aus dem Ashoka-Netzwerk, bei der Entwicklung einer Vision für die nächsten fünf bis sieben Jahre für JFD.
Ausblick für 2021
Wir haben viel erreicht und haben noch lange nicht genug. Voller Tatendrang freuen wir uns jetzt schon auf das Jahr 2021, in dem wir unter anderem die folgenden Aufgaben angehen werden. Wir wollen einen Executive Director für JFD in Tansania einstellen, um vor Ort jemanden zu haben, der oder die sich um die Mitarbeiter*innen, deren Weiterentwicklung und Koordination kümmert.
In Deutschland soll mithilfe von Darlehen ein Fundraiser oder eine Fundraiserin eingestellt werden.
Die schrittweise Trennung von Jambo Bukoba und Jambo for Development zu zwei unabhängigen und eigenständigen Organisationen soll vorangetrieben werden. Als Intention dahinter steht an erster Stelle die Hilfe zur Selbsthilfe. Wir möchten den Menschen in Tansania ihr Potential aufzeigen und dieses mit ihnen gemeinsam entwickeln und ausschöpfen.
Genau dieses Ziel hat auch das BMZ bei der Freigabe von finanzieller Unterstützung als Vorgabe. Durch die Trennung der zwei Organisationen werden neue Möglichkeiten der langfristigen Unterstützung und des Wachstums geschaffen.