Udo ist Journalist und schreibt für die Süddeutsche Zeitung vorwiegend über kulturelle Themen im Ressort München, Region, Bayern.
2016 hat er uns auf der Tansania Reise begleitet. Im Anschluss wollten wir gerne von ihm wissen, was ihn dazu bewegte mitzufahren, was ihn am meisten beeindruckte und wir etwas von Tansania lernen können.
Udo Watter, wie bist du auf Jambo Bukoba aufmerksam geworden?
Es war 2011. Eine Pressemitteilung zu Jambo Bukoba hat mich neugierig gemacht und ich wollte unbedingt mehr über den Verein und das Konzept erfahren. Zunächst habe ich mich über die Website informiert und mit Clemens telefoniert. Auf einer Veranstaltung haben wir uns dann schließlich auch persönlich kennengelernt.
Udo Watter, bist Du früher schon einmal in Tansania oder Afrika gewesen?
Ich war bereits in Südafrika, Namibia, Botswana, Sambia, aber bis jetzt noch nie in Tansania.
Warum hast Du Dich auf die Reise eingelassen? Was war Deine Motivation?
Von Anfang an hat mich die originelle Herangehensweise fasziniert, Kinder durch Sport an komplexe Themen wie Gesundheit und Gleichberechtigung heranzuführen. Ich habe den Verein über die Jahre hinweg verfolgt und weiß um die Projekte und Erfolge. Dieses Jahr hatte ich dann auch die Möglichkeit mir ein eigenes Bild vor Ort zu machen, die ich mir nicht entgehen lassen wollte.
Udo Watter, hattest Du eine Vorstellung davon, was Dich auf der Reise erwartet? Hat sich diese bestätigt?
Es gab eine Agenda im Vorfeld, die einen Eindruck über die Aktivitäten, wie Schulbesuche und Treffen mit Politikern, gab. Da Tansania eines der ärmsten Länder der Welt ist, erwartet man einen geringen Standard und schwache Infrastruktur. Land, Leute und die Lebensumstände selbst zu erleben, hat allerdings eine ganz andere Intensität.
Schön zu sehen war, wie sich alle Beteiligten mit Jambo Bukoba identifizieren. Politikern vor Ort war der Verein nicht nur ein Begriff, sondern ist anerkannt und wird unterstützt.
Was hat Dich auf der Reise am meisten beeindruckt und bewegt?
Beeindruckt haben mich die Lehrer, wie sie für Jambo Bukoba und die Idee brennen. Die Workshops waren sehr emotional. Hier wurde Vergangenes analysiert, Ideen ausgetauscht und über Weiterentwicklungen diskutiert. Viel Miteinander und keine Alleingänge.
Auch die Herzlichkeit und Offenheit der Kinder war überwältigend.
Großartig war es, Clemens in Aktion zu sehen, wie er mit Lehrern, Politikern und dem Team umgeht: Respektvoll mit viel Möglichkeit sich selbst und Ideen einzubringen, gepaart mit einer gesunden Erwartungshaltung. Klar, es gibt noch viel zu tun, manches läuft vielleicht auch noch nicht ganz rund, aber für einen Verein dieser Größe geht wirklich viel vorwärts.
Was nimmst Du für Dich persönlich von der Reise mit?
Die Begegnungen waren sehr bereichernd. Man geht mehr in die Tiefe, wenn man jenseits von Touristenpfaden ein Land bereist. Ich habe so ein Gefühl, dass ich nicht das letzte Mal hier war…
Erwähnen möchte ich noch das Team Tansania und Deutschland. Sehr engagiert, wundervoll heterogen. Ein tolles Team, das Clemens unterstützt.
Gibt es etwas, dass wir in Deutschland von Tansania lernen können?
Ich denke wir können uns ein Beispiel an der Inklusionsschule Mugeza Mseto nehmen. Kinder mit Albinismus oder einer Behinderung und gesunde Kinder lernen gemeinsam in den Klassen, wohnen teilweise auch zusammen. Auf mich wirkte das Zusammenleben harmonisch, es scheint keine Ausgrenzungen zu geben und die Kinder unterstützen sich gegenseitig.
Die Fähigkeit zu improvisieren und aus wenig Mitteln viel zu machen, wie in der Katebenga Schule, fand ich auch sehr beeindruckend.
Von Udo sind bisher zwei Artikel in der Süddeutschen Zeitung erschienen. Ein weiterer Artikel zur Reise nach Tansania ist in Planung.
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