Jambo Bukoba (JB) wurde 2008 in Deutschland gegründet und etablierte parallel eine tansanische Tochterorganisation in der Projektregion Kagera im Nordwesten Tansanias. Um die Devise „Hilfe zur Selbsthilfe“ tatsächlich zu leben, baut JB vornehmlich ein tansanisches Team vor Ort auf – das mittlerweile acht Personen umfasst – und ließ die ehemalige Tochterorganisation im Jahr 2019 als juristisch eigenständige Partnerorganisation namens Jambo For Development (JFD) anerkennen. Zur Missionserfüllung verfolgt JB primär das Ziel, die Aktivitäten vor Ort durch Fundraising und Mitgliedsbeiträge zu sichern und kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit und Controlling. Die strategische Planung und operative Steuerung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit JFD. Die Projektdurchführung/-begleitung selbst wird von JFD übernommen.

JFD ist gekennzeichnet durch die Arbeit von sehr engagierten Menschen, die sich für Kinder und Jugendliche in ihrem Land einsetzen und etwas bewegen möchten. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit bis die ersten größeren Fundraising-Summen in Tansania selbst vor Ort generiert werden konnten. Mitte 2019 hat das Team in Tansania den Prozess ins Rollen gebracht und nun stehen erste Spenden zur Verfügung.

Doch bevor wir darauf näher eingehen, möchten wir daran erinnern, dass JFD schon immer gemeinsam mit JB Fundraising betrieben hat. Die Bauprojekte werden nicht allein durch die Gelder aus Deutschland finanziert. 30% der benötigten Mittel stammen von der Regierung und 10% von der Gemeinde. Damit soll sichergestellt werden, dass die Projekte immer gemeinsam mit der Gemeinde ausgewählt werden und das Projekt einen nachhaltigen Nutzen hat. Das Team in Tansania erzählte uns mit Freude, wie der Prozess eines Bauvorhabens genau aussieht. Zunächst besuchen sie die örtlichen Behörden, um die Finanzierung von deren Seite zu klären. Danach besprechen sie mögliche Bauprojekte mit der Gemeinde vor Ort. Das Team schaut regelmäßig auf den Baustellen vorbei, um den Fortschritt zu dokumentieren. Die Besuche sind jedoch keinesfalls reine Kontrolle, sondern eine gute Möglichkeit die Bewohner kennenzulernen und mit ihnen mehr über die Projekte von JB und JFD zu sprechen. Deswegen macht allen die Zusammenarbeit mit den Gemeinden sehr viel Spaß. Vor Ort sehen sie auch, wie gerne sich die Einwohner an den Bauvorhaben beteiligen. Die Motivation bei der Bevölkerung ist groß, denn es geht um die Kinder und somit um die Zukunft der Gesellschaft. Am Ende eines solchen Projektes steht ein neuer Wassertank, ein neues Klassenzimmer oder neue Toiletten. Die Menschen können sehen und anfassen, welch großartige Leistung sie gemeinsam gestemmt haben. Das gibt auch den Erwachsenen im Ort Selbstbewusstsein und den Ehrgeiz, mehr zu tun. Dafür nimmt das Team Tansania gerne die weiten und meist sehr anstrengenden Reisen über die unbefestigten Straßen in Kauf.

Wie schon zu Beginn erwähnt ist es JFD nun gelungen, Spendensummen selbst von Tansania aus zu akquirieren. Das Geld wir zum einen für ein großes Schulbauprojekt genutzt und zum anderen um die Position für einen Geschäftsführer oder Geschäftsführerin bei JFD zu finanzieren. Bisher übernahm Clemens diese Aufgabe. Ein weiterer großer Schritt zur Selbstständigkeit des Teams in Tansania ist somit geschafft. Mit einem eigenen Geschäftsführer oder einer eigenen Geschäftsführerin ist ein viel engerer und intensiverer Austausch mit den Mitarbeitern möglich. SFF EXPLIZIT hat hierzu einen enormen Beitrag geleistet. Wir bei JB in Deutschland sind mächtig stolz auf unsere Kollegen. Innerhalb so kurzer Zeit haben sie sehr viel erreicht und dies war nicht einfach.

Vor Ort gibt es eigentlich niemanden im Team, der*die Erfahrungen im Fundraising aufweisen kann. Nichtsdestotrotz haben sie sich dieser Herausforderung mit all ihren Tücken gestellt. Alle waren gleichermaßen positiv aufgeregt und nervös. Die Mühe zahlte sich aus. Sie haben es beispielsweise geschafft, dass sich die Segal Family Foundation ihre Arbeit anschaute. Die Besucher waren begeistert und sprachen zu, JFD mit einer höheren Geldsumme zu unterstützen. Dieser und andere Erfolge motiviert sie neben ihren eigentlichen Aufgaben, sich weiter mit Fundraising-Projekten zu beschäftigen. Im Internet schauen sie, für welche Darlehen und Finanzierungen sie noch in Frage kommen könnten.

Trotz regelmäßiger Probleme mit dem Internet ist es ihnen gelungen mehrere Organisationen ausfindig zu machen, auf die sie sich unter anderem mit mühevoll und mit viel Liebe zum Detail produzierten Videos bewerben. Weiter unten findet ihr eines dieser Videos. Sie stecken sehr viel Arbeit und Herzblut rein, da es ihnen wichtig ist, dass die Gelder für die Entwicklung in ihrem Land zukünftig nicht nur aus dem Ausland kommen. Wir haben das Team in Tansania gefragt, welche weiteren Vorstellungen sie für die Zukunft von JFD hat. Sie möchten die Fundraising-Aktivitäten definitiv ausweiten, ein Netzwerk aufbauen und darauf hinarbeiten, dass eine Person in Tansania eingestellt werden kann, die sich nur um dieses Thema kümmert.

Wir möchten an dieser Stelle dem Team von JFD ganz herzlich für ihren Einsatz, trotz einiger Schwierigkeiten, danken und ihnen zum erfolgreichen Fundraising beglückwünschen. Es ist ein großer Schritt nach vorne, denn die Vision von JB ist, eine selbstständig funktionierende Organisation aufzubauen, die als soziale Einrichtung in Tansania die Bevölkerung unterstützt.