Seit 2008 setzen wir uns dafür ein, in Tansania Bildungschancen und Gesundheit von Kindern im Grundschulalter zu verbessern. Darüber hinaus steht die Förderung von Gleichberechtigung auf der Agenda. Im nächsten Schritt wollen wir Jugendliche und junge Erwachsene unterstützen und Ausbildungsmöglichkeiten für sie schaffen.
Das Ausbildungsangebot in Tansania ist sehr begrenzt und weist deshalb ein hohes Verbesserungspotential auf. Daher ist unsere Idee entstanden, einen Jambo Bukoba Campus zu gründen.
Die Bevölkerung in Tansania wird sich voraussichtlich in den nächsten 25 Jahren auf 100 Mio. Einwohner verdoppeln. 64 % der Menschen vor Ort sind jünger als 25 Jahre und jährlich suchen 900.000 Jugendliche eine Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt. Leider entstehen aber nur 50.000-60.000 Arbeitsplätze pro Jahr; aufgrund dieser extrem begrenzten Entwicklungsmöglichkeiten kann dies zu einem perspektivlosen Leben führen.
Daher wollen wir im nächsten Schritt auf junge Erwachsene eingehen und Möglichkeiten schaffen, sodass sie sich auf den Arbeitsmarkt oder für die Selbstständigkeit vorbereiten können. Besonderes Augenmerk wollen wir auf die Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen legen. In den letzten Monaten hatten wir eine Vielzahl an Gesprächen, die uns halfen unsere Idee eines Jambo Bukoba Campus weiterzuentwickeln.
Potentialanalyse der Wirtschaft Kageras
Ein wichtiger Baustein ist die Entwicklung eines Ausbildungskonzepts, hierfür ist die Masterarbeit von Theresa Klug die Grundlage:
„Humankapital in Tansania: Perspektiven für eine Ausbildungskonzeption zur Sicherung der Zukunft junger Menschen“.
Es handelt sich um eine Potentialanalyse, welche beruflichen Qualifikationen für die Wirtschaft Kageras relevant sind und jungen Menschen Perspektive bieten können. Für ein wissenschaftlich begründetes Verständnis für die Lebenssituationen vor Ort wurde die Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der FU Berlin vereinbart. Außerdem wollen wir die Erfahrung vergleichbarer Projekte bezüglich Ausbildungsinhalten und -dauer nutzen und eine Zusammenarbeit mit lokalen Betrieben aufbauen. Für diesen Oktober planen wir auch eine Reihe von Workshops mit Ehrenamtlichen der Firma BearingPoint für die Entwicklung des Ausbildungskonzepts.
Neben der Ausbildung der Jugendlichen wollen wir auch für Besucher und Unternehmen die Möglichkeit schaffen auf dem Campus zu übernachten und Workshops zu veranstalten. Der Campus soll als wirtschaftsorientierter Betrieb attraktive Dienstleistungen schaffen.
Der Bau des Jambo Bukoba Campus
Für die bauliche Gestaltung des Campus wurden bereits verschiedene Schritte unternommen. Es gab persönlich Gespräche mit der Ardhi University, der Architektur-Fakultät der University of Daressalam.
Im Sommersemester 2017 erstellte Stephen Balmberger, Student der Technischen Universität Nürnberg, im Rahmen seiner Masterarbeit eine Konzeptstudie. Diese vermittelt eine erste Vorstellung, wie sich der Campus in einigen Jahren präsentieren könnte. Im Mai 2017 brachte der Architekt Francis Kéré, der derzeit wichtigste Vertreter sozial engagierter Architektur, sein Interesse zum Ausdruck, den Campus zusammen mit Jambo Bukoba realisieren zu wollen.
In den nächsten Monaten haben wir einige weiter wichtige Schritte geplant, wie beispielsweise eine externe Verifizierung unseres Geschäftsmodells oder eine detaillierte Projektplanung für das Ausbildungs-, Infrastruktur- und Raumkonzept. Darüber hinaus freuen wir uns, erneut ein Beratungsstipendium bei startsocial gewonnen zu haben. Das Coaching wollen wir für einen Business Plan nutzen, der sicherstellen wird, dass sich der Campus finanziell selbst trägt.
Möchtest Du Jambo Bukoba unterstützen? Hier erfährst Du wie Du helfen kannst.